Carl Bruno Neukirchner wurde am 19.12.1852 in Thalheim geboren. Bereits sein Vater, der Strumpfwirkmeister Christian Friedrich Neukirchner war 1839 Gründungsmitglied der Strumpfwirkerinnung. Er zeigt schon früh seinem Sohn Bruno das Wissen über die Strumpfherstellung.
Im Jahre 1877 heiratete Bruno Neukirchner Johanne Christiane, eine geborene Günther. Der geschlossene Bund hielt ihr ganzes Leben. Insgesamt 9 Kinder erblickten das Licht der Welt, aber nur 4 davon überstanden das Säuglingsalter: Selma, Ernst, Frieda und Alfred.
... was war Bruno Neukirchner für ein Mensch?
Lesen Sie bitte hierzu das gesamte Tafel-Lied aus dem Jahre 1902. Es beschreibt ausdrucksvoll und treffend den Menschen Bruno Neukirchner und sein Umfeld.
Carl Bruno Neukirchner starb am 17.05.1936 an den Folgen einer Lungenentzündung. Viele Menschen gaben Bruno die letzte Ehre, als er aufgebart in seiner Villa lag. Am Tage seiner Beisetzung auf dem Thalheimer Friedhof bildete sich ein langer Trauerzug. Es war eine ergreifende Anteilnahme zu spüren - so Augenzeugen.
Anekdoten mit und über Bruno Neukirchner
Alles meins!
Ein vorzügliches Mittel, das erwirtschaftete Vermögen gleich wieder zu verringern, stellten Reisen dar. Frau Kybarth spricht davon, dass ihr „Großvater mit der ganzen Bagage und diversen Frauenzimmern für ein Vierteljahr nach Italien abgezwiebelt [ist]“ – und das, obwohl das Geschäft nicht mehr in vollster Blüte gestanden habe. Schwiegertochter Else und Sohn Ernst wollten den Fabrikbesitzer vom Geldausgeben abhalten, doch erfolglos. Brunos Worte waren etwa die folgenden: „Das geht euch gar nichts an. Wer hat das ganze Geld verdient? Ich! Wer darf es verprassen? Ich!“
2 in 1
Auch mit seinen Geschäftspartnern oder mit Vertretern soll Bruno Neukirchner seine Spielchen getrieben haben. Mit blauer Schürze und Sackkarre ausgerüstet, holt er seine Gäste vom Bahnhof ab, begleitet sie zur Fabrik, wo er sie einen Augenblick im Kontor warten lässt. Im nächsten Moment erscheint Bruno erneut - dieses Mal als eleganter Fabrikant, der sich souverän um seine Geschäftsbeziehungen kümmert.
Auf und ab
Petinetstrümpfe waren es, die der Neukirchner Fabrik zu ihrem wohl größten Aufschwung verholfen haben. Um sich auf solch eine neue Technik einzulassen, bedarf es einigen Mutes – genau richtig für Bruno Neukirchner. Für einige Jahre sichert dieser sich das Patent auf die fein gelöcherten Strümpfe. Nach Ablauf des Patents steht die Entscheidung über eine Verlängerung an. Neukirchner verzichtet darauf – mit der Begründung, er habe genügend Geld verdient, jetzt seien auch mal die anderen an der Reihe.
Elefanten im Erzgebirge
Gertrud Kybarth, eine von Bruno Neukirchners Enkelinnen, erinnert sich an die blühende Phantasie ihres Großvaters: Wenn die vier Mädchen im Garten gespielt haben, trat der Großvater auf sie zu, um sie auf die Elefanten am Waldrand aufmerksam zu machen. Ob die Kinder die Elefanten gesehen hätten, die doch vorhin am Waldrand entlang gelaufen seien?